Ich habe im Wochenbett und darüber hinaus meinen Kindern den Übergang hier auf Erden versucht so sanft wie möglich zu gestalten.
Ich habe mir damals vorgestellt, wie es für mich als Neugeborenes wäre, so vielen intensiven Reizen ausgesetzt zu sein.
Im Nachhinein ist mir da meine Hochsensibilität zu Gute gekommen.
Denn versetze dich einmal in die Position deines Neugeborenen und stell dir vor, wie es ist, die schützende und nährende Gebärmutter zu verlassen:
Im Bauch der Mutter gab es ganz bestimmte Bedingungen. Der Raum ist begrenzt, es gibt das Gefühl on Schwerelosigkeit, die Temperatur verbleibt konstant, die Lichtverhältnisse auch. Massagen durch die Organe deiner Mutter sind regelmäßig gegeben, du wirst geschaukelt durch die aktiven Bewegungen deiner Mutter und das Zwerchfell gibt von Oben auf die Gebärmutter rhythmisch sanfter Druck durch das Atmen der Mutter, du hörst und kennst die Geräusche, die durch die Blutzirkulation, das schlagende Herz, Darmgeräusche und Stimme deiner Mutter und auch deines Vaters entstehen und nimmst vielleicht Singen oder Musikgeräusche wahr. Es gibt konstante Nahrung und stetige Energiezufuhr und du wirst von liebevollen Händen über die Bauchdecke gestreichelt.
All das gibt es über 40 Wochen lang kontinuierlich und verlässlich -und nun verlässt du diese Umgebung und bist erst einmal vielfältigen Eindrücken ausgesetzt, die wir als erfahrene Erdenbürger schon so lange verarbeiten können und lange gewöhnt sind.
Luft berührt deine Haut, es ist dir vielleicht mal zu kalt oder zu warm (sorry Kiddos!), du wirst in Stoffe gekleidet, an die sich deine Haut erst einmal gewöhnen muss, Deckenleuchten, blenden dich, wenn du auf dem Rücken liegst, Musik ist evtl. zu laut oder ungewohnt, fremde Stimmen von Menschen, die zu Besuch kommen, klingen an dein Ohr, Haare kitzeln dich unangenehm im Gesicht... die Liste geht noch weiter...
All diese Reize wollte ich für meine Kindern abschwächen. Es gibt schon genug Eindrücke als Neuankömmling, die es zu verarbeiten gilt. Das wollte ich meinen Kindern leichter machen und so versuchte ich zum einen die Situation in der Gebärmutter, so gut es mir möglich war, zu simulieren.
Das bedeutete: Massieren, Streicheln, Pucken, weiche Stoffe nutzen, auf gedämpftes Licht achten, Körpernähe herstellen, Tragen, Kuscheln, vertraute Stimmen einladen, in vertrauter Umgebung sein, Ruhe und Stille zulassen, Nähe zu mir als Mutter gewährleisten. Wenn wir unterwegs waren, habe ich Tücher zum Abhängen oder Verdunkeln genutzt und war anfangs nur kurze Zeit unterwegs, um die Reize so gering wie möglich zu halten.
Für uns als Familie hat das gut funktioniert. Deine Lösung wird individuell sein. Nimm dir die Ideen mit, die für euch passen.
Was sind deinen Ideen, um deinem Kind den Übergang auf diese Welt angenehm zu gestalten?
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